Im ersten Geschäftshalbjahr 2022 ist der Umsatz des Online-Shopping-Riesen Otto Group, besser bekannt als traditionsreiches deutsches Handelsunternehmen Otto, stark zurückgegangen. Während das Geschäft im Ausland teilweise sogar einen Wachstum verzeichnen konnte, wirken sich die angespannte Situation und die drohende Rezession in Deutschland negativ auf die Kauflaune der Otto-Kundschaft aus.

Laut Vorstandsvorsitz der Otto Group sei der Umsatz in Deutschland zwischen März und August 2022 um 13,5 Prozent eingebrochen. Nach mehreren erfolgreichen Jahren des Wachstums zeigt sich langsam, aber sicher, dass Verbraucher im Angesicht der Inflation und der drohenden Rezession in Deutschland immer sparsamer werden und weniger Geld ausgeben wollen beziehungsweise können. Das gilt natürlich auch für den Einkauf von Produkten im Internet, etwa bei großen Online-Shops wie Otto. Aufgrund der aktuellen Weltlage mit diversen Krisensituationen ist eine Umkehr des Negativtrends in naher Zukunft nicht in Sicht.

Zwar wird dieser teilweise durch das erfolgreichere Auslandsgeschäft abgefedert – in den USA konnte die Otto Group ein Umsatzplus von mehr als 8 Prozent verbuchen -, doch sei der Umsatz der gesamten Gruppe laut Konzernchef Alexander Birken im ersten Geschäftshalbjahr um 5,6 Prozent gefallen.

Neben der sinkenden Konsumlaune der Verbraucher, unter anderem verursacht durch die stark steigenden Kosten für Lebenserhaltung und Lebensmittel, kommen auch höhere Ausgaben in nahezu allen Bereichen hinzu. Durch die hohe Inflation könne man die Mehrausgaben allerdings nur zu einem geringen Teil an die Kunden von Otto weiterreichen.

Die Zukunft im deutschen Online-Shopping bleibt spannend

Erst neulich hatte die Otto Group diverse Maßnahmen zum Einsparen von Energie verkündet, um unter anderem auch die fallenden Umsätze zumindest zu einem kleinen Teil ausgleichen zu können. In den Hamburger Büros von Otto soll etwa die Raumtemperatur auf 20° Celsius reduziert werden. Beim Tochterunternehmen Hermes schließt man in Zukunft zudem komplette Gebäudekomplexe.

Die Otto Group sichert sich weiterhin, trotz des Umsatzeinbruchs im ersten Geschäftshalbjahr 2022, den zweiten Platz in den Top 10 der größten und erfolgreichsten Online-Shops in Deutschland, direkt nach Amazon. Von den Umsatzeinbußen von Otto könnten die nachfolgenden Plätze der Top-10-Liste profitieren. Neben IKEA, welche 2021 den Jahresumsatz im Bereich E-Commerce mehr als verdoppeln konnten, war auch MediaMarkt unter der Führung von Dr. Karsten Wildberger in der Lage, seine Position zu verbessern. So konnte sich MediaMarkt im deutschlandweiten Vergleich den dritten Platz sichern. Der Online-Shop des Modekonzerns Zalando wurde dabei auf Position 4 verdrängt.