Zentrales Ereignis bei der Delegiertenversammlung des Deutschen Handelsverbands HDE in Berlin war die Wahl des neuen Verbandsvorstands. Der neue Präsident ist Alexander von Preen, CEO bei Intersport. Das Präsidium besteht aus ihm und 15 Vizepräsidenten.

Aufgeteilt ist das Präsidium in die Präsidenten der acht Landesverbände und einen Beraterstab aus acht so genannten Top-Entscheidern. Sie entstammen Unternehmen unterschiedlicher Branchen.

So präsentiert sich der HDE-Vorstand nach der Wahl:

  • Alexander von Preen, Präsident HDE, CEO und Vorstandsvorsitzender, Intersport Deutschland, Heilbronn
  • Andreas Bartmann, Präsident Einzelhandelsverband Nord, Geschäftsführender Gesellschafter Globetrotter Ausrüstung, Hamburg
  • Alexander Birken, Chairman of the Executive Board and CEO, Vorstandsvorsitzender Otto Group, Hamburg
  • Gerd Chrzanowski, Komplementär Schwarz Unternehmenstreuhand, Neckarsulm
  • Heinrich Otto Deichmann, Vorsitzender des Verwaltungsrats und der geschäftsführenden Direktoren Deichmann, Essen
  • Markus Dicker, Bevollmächtigter des ALDI-Verwaltungsrats ALDI Einkauf, Essen
  • Björn Fromm, Präsident Handelsverband Berlin-Brandenburg, Geschäftsführer Fromm Lebensmittel, Berlin
  • Timm Homann, CEO Ernsting’s Family Unternehmensgruppe, Coesfeld
  • Hermann Hutter, Präsident Handelsverband Baden-Württemberg, Geschäftsführer Hutter Büro, Ulm
  • Ernst Läuger, Präsident Handelsverband Bayern, Geschäftsführer Benno Marstaller, München
  • Mechthild Möllenkamp, Präsidentin Handelsverband Niedersachsen-Bremen, Inhaberin Edeka Supermärkte, Osnabrück
  • Markus Mosa, Vorstandsvorsitzender Edeka Zentrale, Hamburg
  • Joachim Otto, Präsident Handelsverband Mitteldeutschland (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen), Geschäftsführer Franz Otto Parfümerie Aurel Otto, Auerbach
  • Michael Radau, Präsident Handelsverband Nordrhein-Westfalen, Vorstandsvorsitzender SuperBioMarkt, Münster
  • Jochen Ruths, Präsident Handelsverband Mitte (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland), Geschäftsführer Bekleidungshaus Peter Ruths, Friedberg
  • Sven Spork, Bereichsvorstand Corporate Affairs REWE GROUP, Köln

Diese Personen wurden in den Vorstand kooptiert:

  • Friedhelm Dornseifer, Präsident des Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels
  • Johannes Huber, geschäftsführender Gesellschafter Modehaus Garhammer
  • Steffen Jost, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Textil-, Schuh- und Lederwaren-Einzelhandels
  • Miguel Müllenbach, CEO Galeria Karstadt Kaufhof
  • Karsten Wildberger, CEO CECONOMY
  • Patrick Zahn, EO KiK Textilien und Non-Food

Der Delegiertenversammlung wohnte auch Bundesfinanzminister Christian Lindner bei. An ihn gerichtet, hob der neu gewählte HDE-Präsident vor dem knapp 1.000 Zuhörer zählenden Auditorium die schwierige Lage hervor, in der sich der Einzelhandel derzeit befindet. Nun komme es auf schnelle und zielgenaue Unterstützung an, betonte Alexander von Preen. Insbesondere der Einzelhandel in den Innenstädten stehe angesichts der aktuellen Lage vor immensen Herausforderungen.

Energiekosten als zentraler Risikofaktor

“Es ist richtig, dass die Bundesregierung mit ihren Entlastungs- und Unterstützungsmaßnahmen sowohl die Verbraucherinnen und Verbraucher als auch die Unternehmen adressiert“, betonte der neue HDE-Präsident in seiner Antrittsrede. „Wir hoffen sehr, dass die Gas- wie auch die Strompreisbremse nun rasch praxistauglich konkretisiert und wirksam umgesetzt werden. Das gleiche gilt für die Härtefallhilfen”.

Vor allem die galoppierende Inflation und die explodierenden Energiepreise wirken sich negativ auf die Konjunktur aus, so Alexander von Preen. Das betreffe auch die Verbraucher*innen – deren Verunsicherung ist einer der Hauptgründe für die derzeit schlechte Kauflaune.

Es gehe nicht nur um das Überleben der Einzelhandelsbetriebe, so der HDE-Präsident: “Es geht auch darum, unsere Innenstädte als lebendige Orte der Begegnung und des gesellschaftlichen Miteinanders zu erhalten.”

Staatlicher Einfluss – aber in Maßen

Die vom Bund geforderten Hilfen sollten keinesfalls den nötigen Strukturwandel aufhalten, der auch im Einzelhandel mit aller Macht angekommen ist, betonte Alexander von Preen. Auch solle er nicht “mit öffentlichen Geldern zugeschüttet” werden. Die aktuelle Notlage mache es vor allem erforderlich, wirtschaftliche Strukturbrüche zu verhindern, die die gesunde Substanz existierender Unternehmen unwiederbringlich zerstören könnten.

In der derzeitigen Krise sei eine verstärkte staatliche Steuerung unumgänglich, dies aber nur vorübergehend, betonte der neue HDE-Präsident. Dessen ungeachtet sollten alle beteiligten Seiten unvermindert auf die Kräfte des freien Marktes und auf das Unternehmertum vertrauen. “Wir dürfen unseren ordnungspolitischen Kompass jetzt nicht über Bord werfen”, so der Appell des neu gewählten HDE-Chefs.