Was vor Ausbruch der Corona-Pandemie von vielen Menschen lächelnd beiseitegeschoben wurde, weil es lästig erschien oder auch nur gewöhnungsbedürftig war, wird nun von höchster gesundheitlicher Stelle empfohlen. Die Rede ist vom kontaktlosen Bezahlen im Supermarkt, beim Tanken, beim Bäcker oder Friseur.

Bargeldliebhaber mussten sich schweren Herzens umstellen. Obwohl das Bezahlen vielerorts mithilfe eines kontaktlosen Wechseltellers eine vertraute Bezahloption darstellte, waren die kontaktlosen EC- und Kreditkarte, wenn auch mit der Eingabe der Geheimzahl ab Beträgen über 25 Euro, dennoch mehrheitlich erwünscht.

Die Deutschen und ihr geliebtes Bargeld trotz der technischen Möglichkeiten gibt es eine gewachsene und eingeschworene Gemeinschaft von Bargeldliebhaber. Seit Ausbruch der Krise müssen diese ihre geliebten Münzen und Scheine häufig im Portemonnaie lassen und mit elektronischen Zahlungsverfahren ihre Rechnungen begleichen.

Kein Grund zur Entwarnung

Kaum ein Ereignis in den letzten 70 Jahren hat das Leben der Menschen so extrem verändert wie das Coronavirus. Gesichtsmasken, Hygieneständer, Kontaktsperren, Homeschooling und andere Vorsichtsmaßnahmen bestimmen seitdem den Alltag von jedem. „Etwas Vergleichbares wie die Schutzmaßnahmen haben wir noch nicht erlebt. Aber selbstverständlich setzten wir diese zügig um. Nicht nur, um wieder zu öffnen, sondern auch um die Gesundheit unserer Kunden*innen bestmöglich zu schützen,“ so Killian West vom Berliner Edelmetallhändler valvero.

Neben den Pflichtauflagen gibt es auch die Empfehlung, bargeld- und kontaktlos zu bezahlen. Gerade für Kunden*innen, die nicht technisch affin sind, bedeutet das Learning by doing, um weitere Infizierungen zu unterbinden. Obwohl es wissenschaftlich nicht erwiesen ist, dass eine Ansteckung über unbelebte Oberflächen wie Geld möglich ist.

Ein Umdenken beim Bezahlen – Corona macht es möglich

Auch wenn einige Menschen wieder umschwenken – der ewigen Liebe zum Bargeld wegen – gehen Zahlungsexperten davon aus, dass Kartenzahlung und mobiles Zahlen mit dem Smartphone auch weiterhin ein Trend bleiben könnte. Die Zahlen sprechen dafür. Auf Sichtweite bis ins Jahr 2025 könnte der Anteil von Barzahlungen auf 32% sinken. Absolut kontaktloses Bezahlen (ohne Eingabe der Geheimzahl) kann heute schon bei 50% aller Kartenzahlungen festgestellt werden. Ende 2019 waren es noch 36%.

Für die Bezahlung ohne Geheimzahl bedarf es NFC-fähige Lesegeräte, die mittels elektromagnetischer Induktion die Daten der angehaltenen Karten und Smartphones lesen können. Die Grenze für das Zahlen ohne PIN-Eingabe wurde von manchen Banken bei Girocard-Transaktionen auf 50 Euro erhöht. Es scheint so, als würden immer mehr Kunden*innen im stationären Handel die elektronische Bezahlung dem Bargeld vorziehen. Trotz ihrer bleibenden Leidenschaft zu Münzen und Geldscheinen.

 

Quellen

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/boerse/kontaktloses-bezahlen-103.html

https://www.verbraucherzentrale.de/aktuelle-meldungen/geld-versicherungen/coronatrend-kontaktlos-zahlen-mit-karte-oder-smartphone-47111