Der Friday for Future ist zur Zeit in vollem Gange, aber am Bristolkanal in England lassen sich die Bauherren nicht stören. Für die Fertigstellung des Atomkraftwerks Hinkley Point C hat die französische Firma EDF nun sogar den größten Kran der Welt herbeigeschafft. Der 250 Meter hohe „Big Carl“ hebt bis zu 5000 Tonnen und bewegt sich seit Mitte des Monats munter auf der Baustelle in Somerset.

Streit zwischen UK und Österreich

Mit dem Beschluss, nach Hinkley Point A und B auch C zu bauen, stieß die englische Regierung 2015 nicht nur auf Widerstand von Greenpeace. Auch die damalige Regierung Faymann aus Österreich erhob Klage, dass Großbritannien mittels EU-Steuergeldern doch bitte kein teures AKW bauen solle.

Dessen Kosten übersteigen mittlerweile das Planungsbudget, und auch sonst hört man wenig fürsprechende Stimmen für das Großprojekt. Der Start der kommerziellen Nutzung ist inzwischen auf das Jahr 2025 taxiert.

Reißt der Superkran noch alles raus?

Wohl nicht – der Große Karl wurde vor allem deshalb bestellt, da bestimmte Bauelemente schwerer sind als geplant und nur das blaue „Monstrum“ damit umzugehen weiß. Das Milliardendefizit wird aber auch er nicht herausbaggern.

Er kommt vor allem nachts zum Einsatz, da die Arbeit mit ihm und all den anderen Gerätschaften eine hohe Koordination in Somerset erfordert. Sechs Kilometer Schiene wurden verlegt, damit der Kran im dafür vorgesehenen Radius hin- und hermanövrieren kann.

Europas Baubranche boomt

Man kann daran sehen, dass es zumindest der Schaden der beauftragten Dienstleister nicht ist, dass in Europa nicht alles so läuft, wie die Klimaunterstützer es gerne hätten. Die Baubranche in Europa erfährt durch die Niedrigzinsphase einen Run wie lange nicht. Kommerzielle Großbauprojekte schließen sich direkt an.

Dafür, dass jede Firma übrigens in Zukunft noch besser mit ihren Maschinen planen und sie effizient einsetzen kann, gibt es seit neuestem Klarx. Das europäische Startup ist ein Airbnb für Betonmischer und Dampfwalzen. Wem noch eine fehlt, findet auf Klarx, was er für seine Bauten noch braucht. Die Gründer der Plattform werden dabei übrigens unterstützt von Target Global, Circ-Gründer Lukasz Gadowski und den Flixbus-Gründern.