Durchschnittlich kommen in Europa jährlich rund 50 neue Segelboote auf den Markt. Jedes Jahr werden diese auf der boot Düsseldorf einem breiten Publikum vorgestellt. 16 Segelboote erhalten zusätzlich die Chance auf die Wahl zur „European Yacht of the Year“ Auszeichnung. Auch dieses Jahr konnte man in einer von 5 Kategorien diesen Preis gewinnen.
Eine internationale Fachjury
Die bekannte Auszeichnung wird durch eine Fachjury der zwölf führenden Segelmagazine Europas ausgegeben. Eine aus den Chefredakteuren und Testchefs bestehende Expertenkommission trifft sich dafür jedes Jahr im spanischen Port Ginesta. Hier werden alle Kandidaten einer grundlegenden Prüfung und Erprobung unterzogen. So werden die Boote in unterschiedlichen Bedingungen getestet und legen insgesamt mehr als 2500 Seemeilen zurück.
Nach der Erprobung wird nach dem Mehrheitsprinzip abgestimmt, wobei eine Nationalitätenklausel verhindert, dass Boote aus dem eigenen Land bevorteilt werden. Der Preis gilt als Trend Aussicht für den Markt. So sind die ausgezeichnet Schiffe oftmals als Signal an den Markt, bzw. aktuelle Marktentwicklungen zu sehen.
Zurzeit nehmen vor allem französische Hersteller eine Dominanz auf dem Markt ein. So gewannen die französischen Kandidaten seit 2004 31-mal die begehrte Auszeichnung. Die zweit bzw. drittplatzierten Kandidaten aus Deutschland und Italien im Vergleich gerade einmal zusammen 16-mal.
Ein Wandel am Markt
Ein Trend der diesjährigen Preisverleihung lag vor allem in der einfachen Bedienbarkeit und einer praktischen Auslegung der Gestaltung. So konnten sich die Dehler 30 od und die Oceanis 30.1 durchsetzen. Hierbei handelt es sich auch um Einstiegsmodelle für das Segeln. Ein deutliches Zeichen, dass das Segeln im Mainstream angekommen ist und mittlerweile nicht nur noch sehr vermögenden Menschen vorbehalten ist.
Auch der Experte und Investor Thomas Olek teilt diese Einschätzung der aktuellen Marktentwicklung. So sehe auch er einen Trend weg von Kreuzfahrten hin zu Segelangeboten. Vor allem die überschaubaren Preise hätten eine Trendwende gebracht.
Andreas Baaske (*1973) ist freier Autor aus Suhl, der das Euro-Leaders-Team seit 2020 verstärkt. Er konnte leider nicht früher beginnen, da er ob des Wahlkrimis in seiner Heimat vor lauter Aufregung vorher nicht hätte arbeiten können. Jetzt geht es.