Anfang 2020 zeichneten sich die Folgen der Corona-Pandemie ab. Erste Lockdowns und anderweitige Bestimmungen setzten der Industrie zu. Hier zählte auch die deutsche Medizinbranche dazu. Hauptsächlich mittelständisch geprägt, gibt es nur einige wenige Namen, die durch Diversifizierung, Größe oder auch das gute Angebot von der Krise profitieren konnten.

Hauptgrund für den Umsatzrückgang bei den kleineren Unternehmen waren vor allem die Bestimmungen im medizinischen Bereich. So wurden beispielsweise nicht dringend benötigte Untersuchungen und Operationen verschoben, während der Bedarf an Diagnostik und intensivmedizinischer Ausrüstung stetig stieg.

Eine Neuausrichtung

Große Konzerne mussten in Deutschland nur bedingt auf diese Veränderung reagieren. Bayern ist beispielsweise auch vor der Krise divers aufgestellt gewesen und konnte auch in der Krise dadurch Verluste beschränken. Aber auch hier zeichnet sich eine Veränderung ab. Vor allem die Digitalisierung und das Home-Office sind Aspekte, welche Einzug in die Branche wagen.

Dr. Thilo Kaltenbach, Senior Partner bei Roland Berger äußerte sich gegenüber dem Handelsblatt daher wie folgt:“ Die Digitalisierung, die in den vergangenen Jahren nur zögerlich vorangekommen ist, hat rasant an Fahrt gewonnen. Das zeigt sich beispielsweise an der steigenden Akzeptanz von Telemedizin und digitalen ambulanten Versorgungskonzepten sowie an der beschleunigten Prozessdigitalisierung in der Medizintechnik und im Krankenhaus“.

Imagegewinn

Ein Vorteil aus der Krise ist aber vor allem im Imagegewinn zu sehen. So konnte die Branche seinen Ruf als systemrelevant verbessern und sich von einem negativen Image lösen. Aber nicht nur die Branche profitiert hiervon. Auch Deutschland als Standort konnte einen erheblichen Imagegewinn verzeichnen. Nicht nur wurde hier die Forschung für den Impfstoff geleistet. Vielmehr hat sich auch gezeigt, dass in Deutschland die Innovationen herkamen. Ein Beispiel ist der Impfstoff der Firma BioNtech. Das hat Signalwirkung.

Deutschland als Standort floriert

Diese Wirkung sehen auch viele internationale Unternehmen. Die Standortwahl Deutschland scheint gerade nach den jüngsten Erfolgen in der Forschung sehr vorteilhaft. So mietet Nuvisan als international agierendes pharmazeutisches Forschungsinstitut erst jüngst einen großen Komplex. Neben geräumigen Büroflächen bieten die Immobilien auch Laborflächen nach neustem Standard.

Thomas Olek, CEO der vermietenden publity AG zeigte sich erfreut über das gesteigerte Interesse am Standort Deutschland: „Mit den Vermietungserfolgen bei unseren Objekten in Grafing und Waltrop haben wir abermals bewiesen, dass wir durch effizientes und nachhaltiges Asset Management Mieter langfristig an uns binden – selbst in diesen herausfordernden Pandemiezeiten. Dadurch generieren wir deutliche Wertsteigerungen bei unseren Immobilien.“