In Deutschland muss man bei vielen Getränken, wie zum Beispiel Mineralwasser, Saft, Softdrinks oder Bier, den Pfand zusätzlich zahlen. Der Pfandpreis ist immer separat angegeben und nicht im Gesamtpreis enthalten. Dies ist für viele Kunden ein Problem. Nun soll ein neues Gesetz den Kunden dies einfacher machen.
Bei Lidl, Aldi, Rewe und Co. findet man an den Getränkeregalen nur den Gesamtpreis ohne Pfand. Oft steht der vom Pfandpreis etwas kleiner mit dem Kürzel „zzgl. Pfand=“.
Viele Kunden glauben, dass der Pfandpreis im Gesamtpreis enthalten ist. Dies ist aber falsch, denn laut der Preisangabenverordnung müssen Händler Gesamtpreis und Pfandpreis einzeln angeben.
Preisangabenverordnung veraltet?
Für viele ist das Gesetz veraltet, die EU hat bereits 1998 einen Beschluss getroffen, dass das Pfandgeld als sonstiger Preisbestandteil gelten soll. Der Grund für dieses Gesetz ist, dass der Pfand eine Rückgabesicherheit ist und somit nicht mit dem eigentlichen Preis zusammenhängt.
Viele Händler, die bisher einen doppelten Gesamtpreis angegeben haben, wurden in einigen Fällen abgemahnt. Im August letzten Jahres gab es in der Stadt Essen bezüglich des Gesamtpreises, ob der Pfand mit beinhaltet sein soll oder nicht, einen Rechtsstreit.
In einem Prospekt eines Unternehmens wurde ein Mineralwasser für 97 Cent angeboten. Eine Kundin verklagte das Unternehmen, denn sie fand den Zusatz „zzgl. Pfand = 0,25 Euro“ und somit lag der eigentliche Gesamtpreis des Mineralwassers bei 1,04 €. Das Essener Landesgericht hat in diesem Fall der Kundin Recht zugesprochen und das Unternehmen verurteilt. Zudem bekam die Kundin von dem Unternehmen einen Schadensersatz in Höhe von 178,50€.
Wie sich das Gesetz ändert
Laut der „Lebensmittel Zeitung“ hat sich bereits das Bundeswirtschaftsministerium eingeschaltet, um das Gesetz zu überarbeiten. Wenn die Gesetzänderung durchkommt, sollen zukünftig alle Getränkepreisschilder jeweils mit dem Gesamtpreis mit Pfand und Gesamtpreis ohne Pfand gekennzeichnet werden. Mit dem neuen Gesetz macht man den Einkauf für den Kunden einfacher, so dass der Kunde den Preis ohne zu rechnen weiß.
Quellen:
https://www.chip.de/news/Gesetz-soll-Kunden-endlich-helfen-Pfand-Chaos-bei-Aldi-Lidl-Rewe-und-Co_179205993.html
Jahrgang 1981 aus Straßbourg, ist als freier Journalist für verschiedene Online-Medien in ganz Europa unterwegs – Schwerpunkte sind die Bereiche Finanzen, Immobilien und Politik. Seine fachliche Expertise sammelte er als Berater für Global Player sowie Mittelständler. Fournier studierte Wirtschaft und Deutsch in Paris und Dresden. Zur Zeit lebt er im Saarland und verstärkt seit Anfang 2019 das Euro Leaders-Team.