Dr. Katja Bär ist Geschäftsführerin und Gründerin des unabhängigen Multi-Family-Office FOB, spezialisiert auf Controlling und Vermögensstrategien. Zudem ist sie auch Vorstand der Hans und Ilse Breuer-Stiftung, welche primär Betroffene von Demenz und vergleichbaren neurodegenerativen Krankheiten sowie deren Angehörige berät und betreut. Privat engagiert sich die zweifache Mutter außerdem für die Mitspracherechte und aktive Beteilung von Kindern, vor allem innerhalb von Kinderbeiräten als wichtiger Teil gemeinnütziger Organisationen und Stiftungen.
Unsere heutige Gesellschaft, natürlich nicht nur in Deutschland, sondern auch europa- und weltweit, steht in den kommenden Jahren und Generationen vor zahlreichen Herausforderungen, welche es optimistisch, rational und vor allem gemeinsam zu überwinden gilt. Essenzielle Aspekte unseres Lebens wie etwa die Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder auch der demographische Wandel in unserer Gesellschaft haben unser Dasein in den vergangenen Jahren geprägt und werden es in Zukunft mehr denn je beeinflussen und verändern.
Diese Entwicklungen haben selbstverständlich auch spürbare Konsequenzen auf Aspekte wie Erziehung und Bildung. In Deutschland haben sich bereits zahlreiche Stiftungen dieser Themen angenommen und versuchen dabei auf unterschiedlichen Wegen, mit ihren Zielen und ihren Investitionen in der Gegenwart eine bessere Zukunft für die nächste und kommende Generationen vorzubereiten. Die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen der künftigen Generationen stehen dabei besonders im Fokus.
Doch noch wichtiger, als einfach „nur“ für die Kinder und Jugendlichen der Zukunft aktiv zu werden, ist es, diesen Weg bereits gemeinsam mit den Jüngsten von heute zu gehen und diese bewusst in die Aktivitäten von gemeinnützigen Stiftungen einzubinden.
Die großen Potenziale von Kinderbeiräten
Diese Teilhabe von Kindern und Jugendlichen kann sich besonders gut in sogenannten Kinderbeiräten entfalten. Als Teil eines solchen Kinderbeirats einer Stiftung können die tatsächlichen Erlebnisse, Sorgen, Interessen und auch Wünsche junger Menschen von heute besonders transparent und unmittelbar erkannt, herausgearbeitet und gemeinsam diskutiert werden. Denn die Welt, in welcher wir und vor allem unsere Kinder leben wollen und müssen, wird nicht erst in der Zukunft gestaltet, sondern bereits heute.
Kinderbeiräte haben dabei zahlreiche Vorteile und Potenziale. Mit ihnen können wir Kindern eine Stimme geben, ihre Sorgen und Wünsche ernstnehmen und ihnen vor allem zutrauen, einen bedeutenden Mehrwert bei den Entscheidungen um die Verwendung des finanziellen Budgets einer Stiftung zu bieten. Im Rahmen der aktiven Beteiligung und Integration von Kindern in den entsprechenden Beiräten werden diese zudem dabei direkt geschult, ihre eigenen Interessen und Wünsche klarer zu erkennen, formulieren und auch kommunizieren zu können. Mit dieser Teilnahme an wichtigen Entscheidungsprozessen lernen Kinder zudem aktiv, Kompromisse zu schließen sowie neue Ziele flexibler zu definieren und erreichen zu können.
Genau davon können alle Beteiligten profitieren – nicht nur Kinder selbst, sondern auch Erwachsene. Denn Kinder haben in der Regel weniger Vorurteile sowie einen unvoreingenommeneren Blick auf viele Aspekte und mögliche Konflikte des Lebens. Zudem sind sie noch frei von der Einflussnahme einflussreicher und finanzstarker Parteien und Lobbys.
Mit dieser aktiven Teilnahme an Kinderbeiräten leisten wir zudem einen wichtigen Beitrag für mehr Gerechtigkeit zwischen den Generationen. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen ältere Menschen in einer klaren Mehrheit sind und zahlreiche wichtige politische Entscheidungen daher auch zu deren Gunsten gefällt werden, ist es umso wichtiger, schon heute die essenziellen Weichen für eine bessere Zukunft unserer Kinder und deren Kinder zu stellen. Nur so können wir die momentan unausgeglichene Generationengerechtigkeit wieder mehr ins Gleichgewicht rücken.
Mit Kindern statt nur für Kinder
Schon heute unterstützen zahlreiche Stiftungen diverse Bildungs-, Familien- oder Umweltprojekte, welche das Leben von Kindern und Jugendlichen in Gegenwart und Zukunft direkt betreffen. Die Normalisierung und Verbreitung von Kinderbeiräten können allerdings signifikant dazu beitragen, Projekte und Pläne nicht einfach nur für unsere Nachkommen zu gestalten, sondern gemeinsam mit ihnen – in einem durchweg respektvollen Austausch auf Augenhöhe.
Das ist ein besonders wichtiger Aspekt in Bezug auf Kinderbeiräte und Kinder im Allgemeinen: Sie können im Rahmen der Beiräte schon in jungen Jahren wichtige Erfahrungen sammeln sowie das eigene Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl aufbauen und enorm steigern. Dazu ist es allerdings essenziell, dass man ihnen, wie zuvor erwähnt, auf Augenhöhe begegnet, ihnen Vertrauen schenkt und auch schon einen Teil der Verantwortung für Planungen sowie Entscheidungen überträgt. Diese Entscheidungen sollten folglich auch ernstgenommen, dementsprechend diskutiert und letztlich realisiert werden.
Kindern im Rahmen von Kinderbeiräten nur eine Scheinteilnahme vorzugaukeln oder sie mit fehlender Transparenz und vor allem langwierigen, rein bürokratischen Prozessen zu langweilen, zu überfordern oder gar zu bevormunden, muss in jedem Fall vermieden werden. Um solche negativen und abschreckenden Effekte zu vermeiden, sollten Kinder, wenn diese es auch wirklich wollen, frühestmöglich involviert werden.
Dabei ist es überaus wichtig, die die jeweiligen Stiftungen betreffenden Themen möglichst verständlich, interessant und für Kinder nachvollziehbar aufzubereiten und dementsprechend zu präsentieren. Auch sollten sämtliche notwendigen Modalitäten und Prozesse gemeinsam und transparent besprochen und erklärt werden. Gerade hier sind interessierte und kompetente Moderatorinnen und Moderatoren gefragt, um auch grundsätzlich etwas trockenere Vorgänge möglichst interessant und interaktiv zu gestalten.
Für unsere Kinder, für unsere Zukunft
Gemeinnützige Stiftungen beeinflussen unsere Zukunft und können diese auch signifikant prägen. In genau dieser Zukunft werden unsere Kinder aufwachsen und leben. Daher sollten diese auch frühestmöglich involviert und ernstgenommen werden. Als interessierter und aktiv beteiligter Teil von Kinderbeiräten können Kinder Stiftungen auf ein zeitgemäßes und vor allem nachhaltiges Level heben. Sie sorgen dafür, dass eben diese neben ihrem eigentlichen Zweck immer mehr junge Menschen dafür gewinnen können, die eigenen Wünsche, Sorgen und Intentionen besser zu verstehen, zu artikulieren und diese auch öffentlich durchzusetzen.
Schon allein deswegen ist es absolut essenziell, Kindern und Jugendlichen schon frühzeitig die Möglichkeit zu geben, wichtige Impulse zu setzen und Entscheidungen treffen zu können, um das Leben der Menschen von heute – und ganz besonders auch ihre eigene Generation – in Zukunft positiv gestalten zu können.
Dr. Katja Bär: Links und mehr Informationen im Internet
- Hans und Ilse Breuer-Stiftung
- Multi-Family-Office FOB
- Portrait von Dr. Katja Bär
- Dr. Bär im DienstleisterVerzeichnis (DLV)
- Personenprofil im Managerblatt
- Eintrag im Unternehmens-Wiki
- Eintrag bei EverybodyWiki
- Kressköpfe-Profil von Dr. Katja Bär
- Interview bei Clevere.Investments
- Interview bei tagesblog
Jahrgang 1981 aus Straßbourg, ist als freier Journalist für verschiedene Online-Medien in ganz Europa unterwegs – Schwerpunkte sind die Bereiche Finanzen, Immobilien und Politik. Seine fachliche Expertise sammelte er als Berater für Global Player sowie Mittelständler. Fournier studierte Wirtschaft und Deutsch in Paris und Dresden. Zur Zeit lebt er im Saarland und verstärkt seit Anfang 2019 das Euro Leaders-Team.