Gerade in Zeiten der Flüchtlingskrise und Wirtschaftskriegen zwischen den USA und China, die von Donald Trump befeuert werden, machen sich Panikmacher in der Öffentlichkeit breit, die sich in ihren „Prophezeiungen“ bestätigt fühlen. Doch all dem zum Trotz sind die Umfragewerte für die Europäische Union nicht am sinken, sondern im Gegenteil: Die EU gewinnt an Zustimmung. Aus einer Umfrage vom September 2018 geht hervor, dass die EU, in Zeiten von vielen Krisen, einen Höhepunkt erreicht hat, was die Zustimmung angeht. So viel Zustimmung wie schon seit 25 Jahren nicht mehr. In Zahlen ausgedrückt: 62% der EU-Bürger befürworten die Wertegemeinschaft der EU.

„Wo bleibt dann die Krise?“, so wird sich manch Bürger fragen? Alles nur heiße Luft der Rechten? Gewiss gibt es faktische Krisen, die nicht nur erfunden sind von rechtsgerichteten Parteien, aber diese würden wohl auch ohne europäischer Wertegemeinschaft bestehen, jedoch kann man diese besser gemeinsam meistern als im nationalen Alleingang. Probleme bestehen auch in anderen Kontinenten, jedoch werden diese gerne instrumentalisiert, um auf Wahlfang zu gehen. „Angst ist nie ein guter Ratgeber.“, sagte einst Frau Merkel. Doch genau das scheint die Devise von extremistisch orientierten Menschen zu sein, denn Angst polarisiert und bringt die Gemüter in Wallung und schnell sind andere Schuld, nicht nur an der schlechten Politik, sondern auch an der eigenen missglückten wirtschaftlichen Lage.

EU-Feindlichkeit war in der Geschichte deutlich prägsamer

Somit sollte man sich nicht den Blick von politischen Außenseitern trüben lassen und sich bestenfalls verschiedene Quellen anschauen, bevor man sich in die Fänge von Demagogen begibt. Denn historisch gesehen hatte die Europäische Union wesentlich schlimmere Zeiten durchlebt. Dies hat der EU jedoch keinen Abbruch getan, sondern das Gemeinschaftsgefühl der Bürger hat sich verfestigt und entwickelt. Besonders die ehemaligen sogenannten Ostblockstaaten, die aus dem „Eisernen Vorhang“ hervorgingen waren einst nicht nur kritisch gegenüber der EU gesinnt, sondern feindlich, wozu auch die Propaganda der Sowjetunion beigetragen hat. Doch im Verlaufe der letzten Jahrzehnte hat sich eine Vielzahl dieser Nationen für eine Mitgliedschaft in der EU ausgesprochen.

Ursula von der Leyen als neues Leitbild für die EU?

Welche Rolle könnte Frau Ursula von der Leyen für die Europäische Wertegemeinschaft haben? Ein nennenswerter Vorteil ist, dass sie gewissermaßen die Angst vor Deutschland nehmen kann, da man als führende Frau weniger autoritär wirkt. Denn diese Angst war lange Zeit verbreitet und ist historisch gesehen nicht gänzlich unbegründet. Denn nach den großen zwei Weltkriegen hat sich die Angst vor neuen Überfällen vonseiten Deutschlands manifestiert, sodass Helmut Kohl oftmals Zusicherungen machen musste, dass Deutschland keine Gefahr mehr darstelle für andere Nationen.

Darüber hinaus ist Deutschland zwar kein ausschließlicher Faktor für die EU, aber ein durchaus einflussreicher Faktor für die Wertegemeinschaft der Union. Denn Deutschland ist nach wie vor Exportweltmeister und eine prägnante Wirtschaftsmacht, was durchaus die Einflussmöglichkeiten Deutschlands ausweitet. Somit könnte Frau Ursula von der Leyen ein wenig die Angst nehmen von einem scheinbar gefährlichem Deutschland. Doch ein besonderes Merkmal von Frau von der Leyen ist ihre charismatische Ausdrucksstärke und ihr Traum von einem geeinten Europa. So sprach Sie als Verteidigungsministerin bereits von der Notwendigkeit einer europäischen Einheitsarmee. Sie ist ein begeisterter Verfechter einer Europäischen Nation ohne Grenzen.

Was bedeutet das für die EU letzendes?

Abschließend kann man mit Gewissheit schlussfolgern, dass die EU definitiv eine Zukunft hat entgegen den vielen negativen – zum Teil falschen – Meldungen. Rom wurde bekanntermaßen auch nicht an einem Tag erbaut und so verhält es sich mit dem Konstrukt der EU.