Die Situation für die deutschen Autozulieferer verschlechtert sich zunehmend. Schuld sind hierfür unter anderem der Handelskrieg zwischen den USA und China, eine schwache Nachfrage sowie der schleichende Abschied vom Verbrennungsmotor.

Der Umbruch betrifft die gesamte Autoindustrie. So gehen Umsätze und Gewinne zurück, während für die Umstellung auf neue Marktsektoren Milliardeninvestitionen getätigt werden müssen. Daimler, BMW sowie Volkswagen haben als Reaktion auf diese Entwicklungen einen Sparkurs beschlossen.

Diese Situation ist jedoch nicht nur für die Automobilkonzerne gefährlich, auch die Zulieferer müssen sich an die schwierige Marktsituation anpassen.

Zulieferer verzeichnet weniger Gewinn

Der Autozulieferer Schaeffler meldet drastische Entwicklungen. Im zweiten Quartal brach der Gewinn um die Hälfte ein. Der Konzern, welcher den Hauptteil seiner Geschäfte auf die Fertigung von Produkten für die Autoindustrie ausgerichtet hat, musste auch in den absoluten Zahlen einen Umsatzrückgang bekannt geben.

Auch Continental musste seine Umsatzprognosen senken. So sank der Gewinn für die Aktionäre um 41 Prozent. Der Finanzchef Schäfer sprach zudem davon, dass auch die Zukunft keine kurzfristige Verbesserung der Lage bringen würde. So sei auch das Geschäft mit Verbrennungsmotoren zurückgegangen und man investiere in andere Sparten.

Am schwerwiegendsten ist die Lage von Bosch. Der weltgrößte Zulieferer der Autoindustrie sieht sich in einer prekären Lage. „Der Rückenwind ist weg“, sagte Vorstandschef Volkmar Denner der „Süddeutschen Zeitung“. Man müsse jetzt Maßnahmen treffen, um das Geschäft zu stabilisieren. Vor allem Standorte der Diesel-Motoren-Produktion seien hiervon betroffen. „Natürlich müssen wir auf die zurückgehende Nachfrage reagieren“, sagte Denner der Zeitung weiter.

Gefahr für Jobs

Bosch bemüht sich jedoch, die Auswirkungen so wenig wie möglich auf seine 410.000 Angestellten zu beziehen. So soll vor allem mit einer Reduzierung der temporär Beschäftigenden und Vorruhestandsregelungen reagiert werden. Denner äußerte sich jedoch, in Bezug auf die Zukunft, zuversichtlich in der „Süddeutschen Zeitung“. Es handele sich um eine kurzfristige Delle, die Bosch jedoch wieder aufholen werde.