In Zeiten, in denen der stationäre Handel überwiegend zu kämpfen hat, ist jeder Tag, der zusätzlichen Umsatz verspricht, ein guter Tag. Und wenn, wie in diesem Jahr, ein sog. „Schalttag“ auf den kauflustigsten und umsatzstärksten Tag der Woche, den Shopping-Samstag fällt, blickt der Handel erwartungsvoll auf den 29. Februar. Denn wie die Vergangenheit lehrt, legt der Handel in einem längeren Februar deutlich zu.
Ein Verkaufstag mehr bedeutete am letzten Schalttag 2016 ein Umsatzplus von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Und der 29. Februar 2016 war kein begehrter Shopping-Samstag, sondern ein ganz normaler verkaufsoffener Montag. Das Schaltjahr 2020 lässt also beim Handel auf noch mehr Umsatzplus hoffen.
Woher kommt eigentlich der „Schalttag“?
Nach dem international anerkannten „Gregorianischen Kalender“ hat ein Jahr in einem Intervall von vier Jahren 366, statt 365 Tage. Der dem Jahr angehängte sogenannte „Schalttag“ ist immer der 29. Februar, der nach dem „Julianischen Kalender“ – dem Vorläufer des heute gebräuchlichen Kalenders -, der letzte Monat des Jahres war. Das hat man auch nach der Kalender-Reform so belassen.
Dem beschriebenen Procedere nach ist also auch 2020 ein Schaltjahr mit einem Tag mehr Leben, mehr erleben, mehr Arbeit und auch mehr Chancen wirtschaftlichen Umsatz und Verdienst zu generieren.
Diesjähriger Schalttag fällt auf lukrativen Shopping-Samstag
Der Schalttag 2020 stellt für den deutschen Handel eine wichtige Verkaufschance dar. Gerade in dieser jahreszeitlich kritischen Handelsperiode ist die Interaktion mit dem Kunden ein wesentlicher Faktor, Kundenbindung und Wahrnehmung der Marke in den Fokus zu stellen. Auch im Hinblick auf die anstehende Hochsaison.
Kundenfrequenzanalysen machen deutlich, dass Samstage – und nicht nur die vor Weihnachten – der Deutschen liebsten Einkaufstage sind. Sie haben sich unangefochten zum Einkaufstag Nr.1 emporgeschwungen und zählen zweifellos zu den besucherreichsten Tagen im Handel.
Das ruft die Händler auf den Plan, am Schalttag 2020 aus dem normalen „Shopping-Samstag“ ein Supershopping-Samstag zu kreieren, um den Februar im Schaltjahr so umsatzstark wie eben möglich zu gestalten. Aus den Erkenntnissen der Trends der Besucherzahlen für ähnlich wichtige Top-Einkaufstage erwachsen auch für den Schalttag 2020 wichtige Planungsentscheidungen bezüglich des Personals, der Anordnung von Warengruppen, Spezialisierung des Aktionspotenzials, Lock-Angebote in den Printmedien und TV-Werbung, um in der Summe aller Dinge ein beispielloses Kundenerlebnis zu schaffen, und gleichzeitig einen möglichst effektiven Umsatz einzufahren. Eine Win-Win-Situation, die dem Kunden und dem Handel ein Mehrwert zu versprechen scheint.
Die gleichen Kundenbindungsstrategien finden sich auch im Online-Handel wieder. Rückblickend auf das letzte Schaltjahr 2016 wuchs der Internethandel im längeren Februar mit einem realen Plus von 10 Prozent.
Quellen
https://chroniknet.de/extra/welcher-wochentag-war-der/?datum=29.2.2016
https://www.marketing-boerse.de/news/details/1939-der-deutschen-liebsten-einkaufstage—black-friday-noch-nicht-unter-den-top-5/160447
https://www.motivbarren.de/agb
Jahrgang 1981 aus Straßbourg, ist als freier Journalist für verschiedene Online-Medien in ganz Europa unterwegs – Schwerpunkte sind die Bereiche Finanzen, Immobilien und Politik. Seine fachliche Expertise sammelte er als Berater für Global Player sowie Mittelständler. Fournier studierte Wirtschaft und Deutsch in Paris und Dresden. Zur Zeit lebt er im Saarland und verstärkt seit Anfang 2019 das Euro Leaders-Team.