Nordea ist eine der größten Banken in den nordischen Ländern. Die Bank befindet sich zurzeit in einer schwierigen Lage. Der Aktienkurs der Bank ist in den letzten Jahren gesunken. Im Mai 2017 wurden noch EUR 11,60 für die Nordea-Aktie gezahlt. Zurzeit notiert die Aktie bei 5,80 Euro. Bis heute sind rund 6,2 Milliarden Euro des Shareholder Value von Nordea, einschließlich der an die Aktionäre ausgeschütteten Dividenden, verschwunden. Casper von Koskull, seit Ende 2015 CEO der angeschlagenen Nordea, äußerte sich jedoch zuversichtlich.
„Dank der Maßnahmen, die wir in den letzten Quartalen ergriffen haben, sehen wir nun vielversprechende Anzeichen für eine verstärkte Geschäftstätigkeit, obwohl die Kreditmargen weiterhin unter Druck stehen und die Situation für das Garantiegeschäft am Markt weiterhin herausfordernd bleibt“
Es müssen mehr Maßnahmen folgen
Für Christer Gardell, einem Großaktionär bei Nordea ist dies nicht genug. Dass Casper von Koskull seine Position als CEO 2020 verlasse sei ein wichtiges Zeichen, die Renditen seien jedoch weiterhin unzureichend und es würden grundlegende Maßnahmen erforderlich sein, um dies zu ändern.
Die schlechte Wertentwicklung an den Aktienmärkten ist jedoch nicht nur auf eine Person zurückzuführen. In den letzten Jahren wurden europäische Banken von Investoren unter Druck gesetzt. Die Marktbewertung der Banken wurde durch niedrige Zinsen, verstärkte Regulierung und die Entstehung neuer Wettbewerber gedämpft.
Ein Blick in die Zukunft
Analysten haben für die Nordea-Aktie jedoch ein Kursziel von EUR 7,0 festgelegt. Auch ist der aktuelle Zinssatz attraktiv. Die Dividendenrendite liegt nahe bei 12%, und die Bank ist deutlich unter ihrem Nettoinventarwert bewertet. Obwohl die Gewinne immer noch rückläufig sind, könnte der Umzug in die Zentrale in Finnland im nächsten Frühjahr Raum für eine gute Dividende bieten, da die Kapitalanforderungen gelockert werden.
Raum für Neuerungen
Die Nordea ist jedoch auch auf weitere Änderungen bedacht. So soll eine bereits begonnene IT-Reform umgesetzt werden. Diese umfassende Reform soll viele Stellen des Unternehmens effizienter gestalten. Zusätzlich soll die Kundenakquise wieder verstärkt werden. Auch hier hatte Nordea in den letzten Jahren keinen Schwerpunkt gesetzt.
Jahrgang 1978 aus Wetzlar, ist Redakteur bei Euro Leaders. Seine Themenschwerpunkte liegen in den Bereichen Politik und Finanzen. Feldhoff studierte Sozial- und Politikwissenschaften in Salzburg, Bochum und Utrecht. In unterschiedlichen Funktionen war er in diversen Medienhäusern und Agenturen tätig. Er lebt am Niederrhein.