CO2 zu kompensieren, ist teuer. Deswegen hält sich die Nutzung solcher Angebote in Grenzen. Bei einer Buchung von Tickets wie bei Flixbus kann man seinen CO2-Ausstoß ausgleichen, indem man einen kleinen Unkostenbeitrag zahlt. Beim Hamburger Startup travellair.de ist die Kompensation der Treibhausgasemission inklusive und wird nicht extra berechnet. Was steckt dahinter?

travellair.de mit innovativer Idee

Der Gründer von travellair.de, Johannes Kröger, fasste dieses Jahr den Entschluss, die Welt über die Tourismusbranche ein wenig besser zu machen. Diese ist weltweit schließlich für circa 8% aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Im September 2019 ging die Website travellair.de live. Auf dieser Webseite können User Pauschalreisen, Linienflüge und Hotels der größten Anbieter im deutschen Markt durchsuchen und bequem auf der Seite buchen. Die Reiseabwicklung erfolgt unter anderem über Travianet und booking.com. travellair erhält für jede Buchung eine Provision, von der 50% der weltweiten Aufforstung gespendet werden.

Warum gerade Aufforstung? Aufforstung ist Studien zufolge die effektivste Maßnahme gegen den Klimawandel. Auch die industrielle Aufforstung wie die von Timberfarm gehört dazu. Weltweit sind Flächen für 900 Millionen Quadratkilometer Wald verfügbar, der 205 Milliarden Tonnen CO2 aufnehmen könnte. Das entspricht in etwa zwei Drittel der seit Beginn der Industrialisierung durch den Menschen emittierten Menge des Treibhausgases. travellair pflanzt nach eigenen Angaben pro Reisebuchung im Durchschnitt 20-25 Bäume, die der Atmosphäre pro Jahr 250 bis 325 Kilogramm CO2 entziehen. Im Laufe der Jahre wird so weit mehr Kohlendioxid kompensiert, als durch die Reise ursprünglich einmal emittiert worden ist.

Kritik an travellair?

Doch neben viel positivem Feedback sieht sich das Unternehmen auch der Kritik ausgesetzt, Menschen unnötig zum Reisen zu animieren. „Es geht mir nicht darum, dass sich irgendwer von seinem schlechten Gewissen freikaufen kann“, sagt Johannes Kröger. „Bei travellair finden Reisende, die sonst ohne Kompensation in den Urlaub geflogen wären, eine Möglichkeit, den Einfluss ihrer Reise ohne zusätzliche Kosten deutlich zu reduzieren.“ Auch er ist davon überzeugt, dass es am besten wäre, auf Flugreisen generell zu verzichten. Solange sich diese Meinung allerdings noch nicht überall durchgesetzt habe, seien innovative Ansätze notwendig, um den negativen Einfluss des Tourismus auf das globale Klima zu reduzieren.

Quellen:

  • https://www.openpr.de/news/1068568/Hamburger-Start-Up-travellair-kompensiert-kostenlos-reisebedingte-CO2-Emissionen.html
  • https://travellair.de