Samira Langer-Lorenzani ist Kinder- und Jungendpädagogin mit speziellem Fokus auf die Unterstützung von jungen Menschen, die durch traumatische Ereignisse in ihrer Entwicklung beeinträchtigt wurden. Dabei arbeitet sie nicht nur direkt mit Kindern und Jugendlichen, sondern engagiert sich auch aktiv für die Einbindung ihrer Familien in den therapeutischen Prozess, mit dem Ziel einer nachhaltigen Rehabilitation für die Patienten.

Die Welt der psychischen Gesundheit ist komplex und nicht selten spielen Krisensituationen eine zentrale Rolle. Wenn Menschen in akuten psychischen Notlagen oder emotionalen Ausnahmezuständen sind, ist eine schnelle und effektive Intervention entscheidend, um Sicherheit zu gewährleisten und die Situation zu stabilisieren. Für die optimale Versorgung von Patienten und ihren individuellen Bedürfnissen arbeiten auch in Psychiatrien interdisziplinäre Teams, bestehend aus Fachleuten verschiedener Disziplinen. Ein wesentlicher Bestandteil dessen ist die Krisenintervention durch Pädagogen.

Die Komplexität von Krisensituationen in der Psychiatrie

Krisenintervention in der Psychiatrie ist ein vielschichtiger Prozess, der darauf abzielt, Menschen in akuten psychischen Krisen zu unterstützen und zu stabilisieren. Krisensituationen können komplex sein und eine Vielzahl von Herausforderungen mit sich bringen. Sowohl Krankheiten als auch äußere Einflüsse wirken sich auf die Psyche des Menschen aus. Davon betroffen sind nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder und Jugendliche, deren Entwicklung durch belastende Einzel- oder Dauerereignisse beeinträchtigt werden kann.

Eine psychische Krise kann also durch eine Krankheit, durch äußere Einflüsse und Erlebnisse, aber auch durch systematische Probleme wie unzureichende Mittel für eine richtige Behandlung ausgelöst werden – oder auch durch ein Zusammenspiel dieser Herausforderungen. Eine effektive Krisenintervention hilft dann, die Situation zu bewerten, und ermöglicht eine ganzheitliche Herangehensweise, bei der alle relevanten Faktoren berücksichtigt werden.

Die ganzheitliche Betrachtung des Patienten durch Prozessoptimierung und Teamarbeit

Die Krisenintervention durch einen Pädagogen unterstützt im interdisziplinären Team die Prozesse und Fortschritte des Patienten in anderen Bereichen, in denen auch Ärzte, Pflegepersonal und Therapeuten arbeiten. Dies liegt vor allem an der schnellen Reaktion, mit der auf psychische Krisen reagiert wird, der dazugehörigen Risikoeinschätzung und der emotionalen Unterstützung des Patienten.

Die Zeit ist oft ein entscheidender Faktor, denn je schneller eingegriffen werden kann, desto besser kann der Patient unterstützt und mögliche Risiken minimiert werden. Die enge Zusammenarbeit und klare Kommunikation innerhalb des interdisziplinären Teams führen dann zu einer optimalen Koordination von Maßnahmen und Entscheidungen. Diese Prozessoptimierung führt dazu, dass die Patienten und ihre individuellen Bedürfnisse ganzheitlich betrachtet und passende Unterstützungen angeboten werden können. Speziell im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit können schnelle Reaktionen auf psychische Krisen und eine richtige Behandlung einen positiven und wichtigen Einfluss auf die Entwicklung der Heranwachsenden haben.

Kontinuierliche Verbesserungen durch Weiterbildungen und Supervisionen

Nicht jeder Mensch ist gleich, ebenso wenig wie seine Bedürfnisse und psychischen Herausforderungen. Daher sind wichtige Aspekte der interdisziplinären Krisenintervention die kontinuierliche Weiterbildung und Supervision. Die Arbeit in der Psychiatrie kann herausfordernd sein und erfordert ein hohes Maß an Fachkompetenz und Sensibilität. Besonders letztere Eigenschaft und Kompetenz sollte stetig weiterentwickelt und trainiert werden, da Krisenbewältigung auf einer haltgebenden, stützenden, therapeutischen Beziehung unter der Wahrung der größtmöglichen Selbstverantwortung und Autonomie der Patienten beruht. Durch beispielsweise eine einfühlsame und respektvolle Kommunikation kann eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut werden, die dem Patienten hilft, die Krise zu bewältigen.

Pädagogen als Schlüsselakteure in der Psychiatrie: Eine unverzichtbare Rolle

Die Einbindung von Pädagogen in interdisziplinäre Teams für Krisenintervention in der Psychiatrie ist von einer wichtigen Bedeutung und trägt maßgeblich dazu bei, eine umfassende und wirksame Unterstützung für Patienten in psychischen Krisen zu gewährleisten. Die Arbeit von Pädagogen ist darauf ausgerichtet, die gesamte Entwicklung und das Wohlbefinden des Patienten zu fördern. Dabei werden nicht nur die unmittelbaren Symptome der Krise betrachtet, sondern auch die langfristigen Auswirkungen, besonders dann, wenn es sich um Kinder oder Jugendliche handelt. Bildung, soziale Interaktionen und die Lebensqualität eines jeden Patienten stehen mit im Fokus der Pädagogen und dadurch in dem des interdisziplinären Teams.

In einer Krisensituation kann die emotionale Unterstützung, die Pädagogen bieten, von unschätzbarem Wert sein und dazu beitragen, dass sich der Patient verstanden und akzeptiert fühlt. Kinder und Jugendliche profitieren von einer geschulten Bezugsperson, die auf ihre individuellen Probleme und Krisen eingeht.

Durch ihre Fachkenntnisse, ihre Erfahrungen und ihre empathische Herangehensweise tragen Pädagogen dazu bei, dass jeder Patient die bestmögliche Betreuung erhält und die Krise erfolgreich bewältigen kann. Diese Arbeit ist zu einem unverzichtbaren Bereich in der Arbeit mit der psychischen Gesundheit geworden.


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