Die aktuellen Zahlen des größten deutschen Energieversorgers E.ON entsprechen den Erwartungen des Konzerns: Hohe Energiepreise und ein turbulentes Markumfeld haben dazu geführt, dass im ersten Quartal des Jahres deutlich weniger Gewinn erzielt wurde. Dennoch geht der Konzern davon aus, die aktuellen Jahresziele noch zu erreichen.

In den vergangenen Tagen ging es mit der E.ON-Aktie stetig bergauf. Steigende Energiepreise sorgten beim Unternehmen im ersten Quartal des Jahres für eine Umsatzsteigerung um 60 Prozent auf fast 30 Milliarden Euro. Dennoch stellen die schwierigen Beschaffungsbedingung ein Problem dar, das sich in naher Zukunft noch verstärken könnte. So hat der Konzern Preiserhöhungen ab Juni dieses Jahres angekündigt. Angesichts der globalen Lage kommen die Teuerungen nicht überraschend. Die Folgen des Ukraine-Krieges dürften sich auch auf den Energieversorger auswirken. Da E.ON an Nord Stream 1 zu 15 Prozent beteiligt ist, dürfte ein Gas-Embargo auch für den Konzern mit Konsequenzen verbunden sein.

Wechsel im Management: Patrick Lammers folgte auf Karsten Wildberger

CEO Leonhard Birnbaum ist seit etwa einem Jahr im Amt und steht vor großen Herausforderungen. Der Manager hatte erst im April vor einer vollständigen Abkehr von russischem Gas gewarnt und gleichzeitig eine Rückkehr zur Atomkraft ausgeschlossen. Es bleibt zu sehen, wie das Management den Konzern weiter durch die Krise steuern wird. Zuletzt drehte sich das Personalkarussell beim Energiekonzern: Der Manager Dr. Karsten Wildberger wechselte nach 5 Jahren im Vorstand von E.ON zum Handelskonzern CECONOMY. Nachfolger von Karsten Wildberger für die Position des CEO-Commercial ist seit Mai 2021 der Niederländer Patrick Lammers. Ins Ressort Digitalisierung wurde 2021 Victoria Ossadnik berufen.