2018 führte der niedrige Wasserstand auf dem Rhein zu massiven Problemen für die Wirtschaft. So vervierfachte sich der Preis für den Gütertransport, da Schiffe nur etwa ein Drittel der üblichen Menge transportieren konnten. Hierdurch war die Logistik vieler Unternehmen stark eingeschränkt. Die Krise verstärkte sich so weit, dass der Erdölbevorratungsverband Vorräte freigab, um Engpässe zu verhindern.

Versorger haben Lehren gezogen

Die Verantwortlichen haben sich für das Jahr 2019 auf einen niedrigen Rhein-Pegel vorbereitet. So teilte das Bundeswirtschaftsministerium dem Handelsblatt mit, dass man alle nötigen Vorkehrungen getroffen habe, um die Breitstellung von Kraftstoff in den westlichen Gebieten Deutschlands zu gewährleisten. Auch der Konzern BP äußerte sich zuversichtlich. Man habe die Lagerbestände erhöht und setze auf eine Mischung verschiedener Verkehrsbetriebe, um die Belieferung zu garantieren.

Der niedrige Rheinstand hatte 2018 auch Evonik getroffen. Finanzchefin Ute Wolf erklärte jedoch, dass man für dieses Jahr auf ein entsprechendes Szenario vorbereitet sei. Evonik habe die logistischen Prozesse angepasst und bereits Schiffe mit niedrigem Tiefgang gebucht.

Industrie beobachtet die Lage

Viele Unternehmen waren von der Situation 2018 überrascht. So war eines der am stärksten betroffenen Unternehmen BASF. Dieses bezieht etwa 40 Prozent aller Rohstoffe über die Wasserwege. Zeitweise war die Versorgung mit bestimmten Rohstoffen daher komplett unterbrochen. BASF regierte mit der Abschaltung von Anlagen und der Reduzierung der Produktionsmenge.

Damit ein derartiges Szenario 2019 nicht vorkommt, kooperiert BASF mit der Bundesanstalt für Gewässerkunde. Zusammen wurde ein Model entwickelt, um die Vorhersagen über die Pegelstände des Rheins treffen zu können. So könne man niedriges Fahrwasser vorhersagen und früh entsprechend reagieren.

Auch wurden mit der Mietung von Schiffen eine weitere Vorbereitung getroffen. „Alles, was es da an Transportkapazität gibt, ist von der BASF gebucht. Das heißt, wir halten damit auch noch mal länger durch, wenn der Pegel in Kaub auf kritische Tiefstände fällt. Insofern sind wir deutlich besser vorbereitet als im letzten Jahr.“ sagte Firmenchef Martin Brudermüller in Bezug auf die Vorkehrungen.