Als international agierender Projektentwickler und Finanzierungsvermittler hat sich Christoph Golasch auf nachhaltige Immobilien und erneuerbare Energien spezialisiert. Als Teil des Verwaltungsrats der Pixton AG organisiert und betreut Golasch internationale Bauvorhaben. Ein Gespräch über die aktuelle Immobiliensituation, internationale Projektentwicklung und den Nachhaltigkeitsgedanken.

Herr Golasch, Sie sind seit zwanzig Jahren als Finanzierungsvermittler im Immobilienbereich tätig. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf erneuerbaren Energien. Auf welchem Weg sind Sie zu dieser Spezialisierung gelangt?

Christoph Golasch: Erneuerbare Energien, etwa Photovoltaik, Windkraft oder nachhaltige Wärmekonzepte, sind aus einer ganzen Reihe von Gründen interessante Geschäftsfelder. Zum einen treibt die Energiewende das internationale Interesse und Engagement voran, weshalb die Rahmenbedingungen für Investoren insgesamt recht attraktiv sind. Zum anderen ist da natürlich noch der Nachhaltigkeitsgedanke, also der Wunsch, die Energiewirtschaft und damit auch die Welt auf umweltschonende Weise zum Positiven zu verändern.

Welche Besonderheiten müssen Investoren bei der Investition solcher Projekte beachten?

Christoph Golasch: Im Gegensatz zu einem konventionellen Kraftwerk schwanken nachhaltige Anlagen immer etwas in der Produktivität. Auch stehen je nach Land unterschiedliche Fördermöglichkeiten zur Verfügung. Die jeweiligen lokalen Herausforderungen haben dabei natürlich auch Einfluss auf die Projektfinanzierung, weshalb bei solchen Finanzierungsprojekten das Risikomanagement besonders wichtig ist. Der Markt mit nachhaltigen Energien hat zwar unglaubliches Potenzial. Da er aber noch recht jung ist und ganz unterschiedliche Konzepte miteinander konkurrieren, kann die Situation Investoren leicht verwirren.

Wie würden Sie die internationale Lage in der Projektentwicklung beschreiben?

Christoph Golasch: Die Coronakrise hat den internationalen Markt in Unordnung gebracht. Zuletzt hat der Ukraine-Krieg den osteuropäischen Markt mehr oder weniger zum Stillstand gebracht. Ursprünglich waren auch Finanzierungsprodukte für nachhaltige Energie in Russland geplant. Die sind allerdings zusammen mit dem Markt eingebrochen. Die Vorsicht auf Investorenseite ist entsprechend zurzeit besonders groß.

Seit 2017 sind Sie im Verwaltungsrat der Schweizer Pixton AG. Was können Sie uns über das Unternehmen erzählen?

Christoph Golasch: Die Pixton AG hat sich auf die internationale Projektfinanzierung spezialisiert. Das Unternehmen vermittelt Investoren nachhaltige Anlagemöglichkeiten im Bereich Energiewirtschaft, bei der Rendite und Transparenz im Mittelpunkt stehen. In diesem Zusammenhang beraten wir Anleger über mögliche Kostenentwicklung und zu erwartende Markterlöse. Wir konzentrieren uns dabei ausschließlich auf Neubauvorhaben. Dabei geht es um Beteiligung, Herstellung und Vertrieb von energiesparenden, umweltfreundlichen Technologien. Neben der Finanzierung gehen wir mit dem Unternehmen auch Garantien und Bürgschaften für Tochtergesellschaften und Dritte ein.

Welche Projekte hat die Pixton AG in der jüngeren Vergangenheit realisiert?

Christoph Golasch: Wir haben einen Windpark im polnischen Lancut finanziert und werden auch das operative Management dieser Anlage übernehmen. Darüber hinaus vermitteln wir Investoren für zwei weitere polnische Windparks, in Legnica und in Zgorzelec.

Bewegt sich die Pixton AG ausschließlich im osteuropäischen Raum?

Christoph Golasch: Nein, der osteuropäische Schwerpunkt lag an den günstigen Rahmenbedingungen und an konkreten attraktiven Großprojekten. Was den Windpark in Polen angeht, hatte das Land zu diesem Zeitpunkt mit diesem spezifischen Projekt einfach sehr vielversprechende Konditionen. Prinzipiell sind wir global tätig. Zuletzt war die Pixton AG an der Finanzierung eines Solarparks im griechischen Larisa beteiligt, wo auf 13.000 qkm2 Solarenergie gefördert werden wird.

Was ist für die Zukunft geplant?

Christoph Golasch: Wir können alle nur hoffen, dass der Ukraine-Krieg so bald wie möglich ein Ende findet, denn zu allem menschlichen Leid hat er auch den internationalen Wirtschaftskreislauf massiv gestört. Neben Osteuropa halte ich vor allem Afrika für einen aufstrebenden Markt mit enormem Potenzial für Investoren, für nachhaltige Energien und für die internationale Wirtschaft.

Herr Golasch, vielen Dank für das Gespräch.

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