Menschen in Deutschland, die dieser Tage Behördenangelegenheiten klären müssen, zeigen zwei Verhaltensweisen. Sie sorgen für einen Stau in den Vorzimmern, der nicht wirklich gut für Nerven und Gesundheit ist, oder sie unterlassen es ganz. Beides ist für unser Alltagsleben schlecht. Darum wird eine Sache in Zukunft wichtiger denn je – E-Government. Wenn es um große Fortschritte in der Digitalisierung und der damit einhergehenden Modernisierung der Verwaltung geht, hat Berlin im Ländervergleich die Nase ganz weit vorn.

Laut Deutschland-Index ist Deutschlands größte Metropole vorbildlich aufgestellt, auf allen Verwaltungsebenen Abläufe und Verfahren, sowie völlig neue Dienstleistungen durch den Einsatz von moderner Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) qualitativ besser, transparenter und benutzerfreundlicher anzubieten.

E-Government ist digitale Verwaltung der Zukunft

Im Zeitalter intelligenter Vernetzung von Maschinen und Abläufen mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien – auch Industrie 4.0 genannt – hat das Wort „Digitalisierung“ in unserem alltäglichen Sprachgebrauch einen festen Platz eingenommen. Der Begriff „E-Government“ dagegen scheint in der Breite der Gesellschaft noch nicht so recht angekommen zu sein. Dabei haben Bürger und Unternehmen tagtäglich mehr oder weniger mit der elektronischen Abwicklung von Geschäftsprozessen der öffentlichen Verwaltung und Regierung, dem sogenannten E-Government, zu tun.

Berliner E-Government – eines der modernsten seiner Art

Berlin ist mit 3,74 Millionen Einwohnern die größte Stadt Deutschlands und zugleich die bevölkerungsreichste Stadt der Europäischen Union (EU). Das stellt die Berliner Verwaltung vor große Herausforderungen. Trotz schwieriger Umstände verzeichnet Berlin seit Inkrafttreten des E-Government-Gesetzes im Jahr 2016 das größte Wachstum im IT-Segment. Das Gesetz zur Förderung des E-Government enthält zahlreiche und verpflichtende Umsetzungsvorschriften für die Verwaltung. Das bis Dato erreichte Ergebnis kann sich sehen lassen. Immer mehr Berlinerinnen und Berliner kommunizieren digital mit ihren Behörden. Die Inanspruchnahme behördlicher Dienstleistungen über das Internet, Stichwort Online-Ausweisfunktion des Personalausweises oder die De-Mail-Infrastruktur einer Behörde für sichere Kommunikation, haben sich innerhalb eines Jahres (2019) erfreulicherweise auf über 60 Prozent gesteigert.

Aber es bleibt noch viel zu tun. Auch für den erfolgreich eingeleiteten Digitalisierungsprozess in Berlin. Denn im Vergleich zu anderen EU-Ländern bleibt auch für Berlin in Sachen Digitalisierung und vernetztes Verwaltungshandeln noch viel zu tun.

Und Berlin packt weiterhin an. Das Mega-Projekt „Abschaffung von Papierakten“ durch Einführung der elektronischen Akte soll bis 2023 abgeschlossen sein. Zudem sollen die am häufigsten nachgefragten Verwaltungsleistungen den Bürgerinnen und Bürgern online zugänglich gemacht werden.

Auf service.berlin.de bietet die „digitale Vorreiter-Metropole Berlin“ Informationen und Formulare zu allen Online-Verfahren und -dienstleistungen an.

Der bekannte Hamburger Zeitungsverleger Axel Springer (1912 -1985) brachte in der Mitte des letzten Jahrhunderts seine Sicht der Dinge auf Berlin mit einem Satz auf den Punkt. „Berlin ist das Herz Europas, ich kenne kein anderes“.

Viele Jahrzehnte später liegt das Herz Deutschlands – wenn auch „nur“ das digitale – auch in Berlin.

Quellen

https://www.service.berlin.de

https://www.berlin.de/sen/inneres/moderne-verwaltung/e-government/artikel.95921.php

https://www.tagesspiegel.de/berlin/der-einaeugige-unter-den-blinden-berlins-digitale-dienstleistungen-sind-bundesweit-spitze/25584580.html