Seit Mitte April hatten sich mehrere Bundesländer und einzelne Städte für eine Maskenpflicht ausgesprochen. Teilweise erließen Kommunen bereits selbstständig Verordnungen, z. B. für öffentliche Verkehrsmittel und städtische Einrichtungen. Schließlich galt zuerst in Sachsen ab dem 20. April die Bestimmung, in Geschäften und im Nahverkehr Masken zu tragen, dem folgten nach und nach innerhalb weniger Tage die übrigen Bundesländer. Seit dem 27. April ist das Tragen eines Nase-Mund-Schutzes durch Masken oder eine adäquate textile Barriere bundesweit zur Pflicht geworden oder steht kurz vor der Einführung.

Zusätzlicher Schutz durch Einmalhandschuhe

Unterstützend zu den Gesichtsmasken werden häufig Einmalhandschuhe getragen, um sich vor einer Infektion mit Covid-19 zu schützen. Experten raten jedoch zunehmend eindringlich davon ab, denn die Handschuhe bieten nicht mehr Schutz vor dem Virus als die gesunde Haut. Stattdessen verleiten sie den Träger eher dazu, deutlich seltener seine Hände zu waschen, so dass er sich früher oder später reflexhaft mit den keimbelasteten Handschuhen ins Gesicht fasst.

Gleichzeitig beginnt die Haut unter dem Kunststoff stark zu schwitzen. Das feuchtwarme Klima begünstigt nicht nur immens das Wachstum von Mikroorganismen, außerdem quillt dadurch die Haut auf und öffnet ihre natürlichen Barrieren für Bakterien und Viren. Zwar ist Covid-19 eine Erkrankung der Atemwege und es besteht aktuell keine Gefahr, sich mit dem Coronavirus über die Haut zu infizieren, dennoch ermöglichen Einmalhandschuhe durch das Schwitzen stattdessen u. a. den Zugang von Staphylokokken und Streptokokken in den Körper, die zu eitrigen Entzündungen tieferer Hautschichten führen können.

Handhygiene – das A und O

Unablässig ist und bleibt die Handhygiene.

Sobald man sich sorgfältig die Hände wäscht, spült man die Coronaviren ab. Diese gehören nämlich zu den behüllten Viren, lassen sich also – anders als etwa die unbehüllten Polio-, Rota- oder Noroviren – auch mit Wasser und Seife und nicht nur mit alkoholischen Händedesinfektionsmitteln inaktivieren.

Das Händewaschen bleibt neben dem Abstandhalten eine der wichtigsten Empfehlungen durch das Robert-Koch-Institut. Denn z. B. auf einem Handy, das man während des Tragens der keimbelasteten Einmalhandschuhe berührt hat, bleiben anschließend immernoch lang Mikroorganismen aktiv. Diese werden dann wiederum aufgenommen, sobald man später wieder ohne Handschuhe zuerst nach dem Gerät und sich dann wieder ins Gesicht greift.

Handschuhe ergeben höchstens dann Sinn, wenn man hochinfektiöse Patienten behandelt, z. B. im Rettungsdienst. Allerdings ziehen Rettungssanitäter auch unmittelbar nach dem Einsatz die Handschuhe wieder fachmännisch aus, d. h., sie achten darauf, dass die Außenseite weder unnötig viele Gegenstände, noch die eigene Haut berührt und desinfizieren sich vor und nach dem Einsatz.

Quellen