Am Arbeitsplatz wird vermehrt darüber diskutiert, ob Arbeitgeber dazu verpflichtet sind, in ihrer Firma zu gendern. Viele verlangen eine gesetzliche Regelung, die es so aktuell nicht gibt.
Grundsätzlich gibt es in Deutschland keine gesetzliche Verpflichtung für Arbeitgeber, gendergerecht zu formulieren. Allerdings gibt es Empfehlungen und Leitlinien, die eine geschlechtergerechte Sprache befürworten. So hat beispielsweise die Bundesregierung in ihrem Leitfaden für geschlechtergerechte Sprache empfohlen, auf eine gendergerechte Sprache zu achten, um eine Diskriminierung von Frauen und Männern zu vermeiden.
Entscheidung liegt beim Unternehmen selber
Es gibt einige Unternehmen, die sich bereits für eine geschlechtergerechte Sprache entschieden haben. So gibt es beispielsweise einige große Konzerne, die in ihren internen Kommunikationen und Stellenausschreibungen auf eine gendergerechte Sprache achten. Eine geschlechtergerechte Sprache kann dazu beitragen, dass sich Frauen und Männer gleichermaßen angesprochen fühlen und sich in ihrem Arbeitsumfeld wohlfühlen. Denn eine nicht-gendergerechte Sprache kann für einige Menschen als ausschließend empfunden werden.
Kritik an der starken Fokussierung auf geschlechtergerechte Sprache
Einige Menschen argumentieren, dass eine zu starke Fokussierung auf die Sprache dazu führen kann, dass wichtige Themen wie die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern aus dem Blick geraten. Viele Fragen sich, wo die Grenze liegt und ob es überhaupt einen Weg gibt, bei dem sich nicht irgendwer am Ende ausgeschlossen fühlt.
Gesetzliche Verpflichtung aktuell unwahrscheinlich
Letztendlich ist es jedem Unternehmen selbst überlassen, ob es sich für eine geschlechtergerechte Sprache entscheidet oder nicht. Eine gesetzliche Verpflichtung hierzu besteht in Deutschland nicht. Dennoch kann es sinnvoll sein, auf eine gendergerechte Sprache zu achten, um Diskriminierung zu vermeiden und Diversität im Unternehmen zu fördern.
Ein Teil der Gesellschaft appelliert an Arbeitgeber, sich darüber bewusst zu werden, dass ihre Sprache und Kommunikation einen großen Einfluss auf die Arbeitsumgebung und das Arbeitsklima haben kann. Eine bewusste Entscheidung für eine geschlechtergerechte Sprache kann dazu beitragen, ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wohlfühlen und produktiv arbeiten können.
Jahrgang 1981 aus Straßbourg, ist als freier Journalist für verschiedene Online-Medien in ganz Europa unterwegs – Schwerpunkte sind die Bereiche Finanzen, Immobilien und Politik. Seine fachliche Expertise sammelte er als Berater für Global Player sowie Mittelständler. Fournier studierte Wirtschaft und Deutsch in Paris und Dresden. Zur Zeit lebt er im Saarland und verstärkt seit Anfang 2019 das Euro Leaders-Team.