Die öffentliche Finanzierung von Kunst und Kultur in Deutschland ist im internationalen Vergleich vergleichsweise hoch. In den letzten Jahren hat die Finanzierung jedoch eine stagnierende Tendenz gezeigt und es wurden nur geringe Zuwächse verzeichnet.
Die Finanzierung von Kultur in Deutschland ist eine gemeinsame Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen. Der Bund ist für die Förderung der nationalen Kulturinstitutionen zuständig, während die Länder die Verantwortung für die regionale Kulturförderung übernehmen. Auch die Kommunen tragen einen Teil der Verantwortung und fördern lokale Kulturprojekte.
Seit dem Jahr 2000 ist die öffentliche Kulturförderung insgesamt gestiegen, aber es gab auch einige Jahre, in denen sie stagnierte oder sogar leicht zurückging. Im Jahr 2020 betrug die öffentliche Kulturförderung in Deutschland insgesamt rund 9,3 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Jahr 2000 ist dies ein Anstieg um etwa 50 Prozent. Allerdings haben die Steigerungsraten in den letzten Jahren abgenommen, insbesondere aufgrund der Einsparungen im Zuge der Finanzkrise ab 2008. 2022 kam die Kultur noch um das große Sparen herum, doch fraglich ist, ob es 2023 genauso aussehen wird.
Insbesondere die kleineren Kulturinstitutionen und Projekte sind oft auf eine kontinuierliche Finanzierung angewiesen, um langfristig arbeiten zu können. Hierbei handelt es sich oft um innovative Projekte, die neue künstlerische Ansätze verfolgen oder spezifische Zielgruppen ansprechen.
Neue wirtschaftliche Möglichkeiten durch Kulturförderung
Es gibt auch die Argumentation, dass eine höhere Kulturförderung eine positive Auswirkung auf die Wirtschaft haben kann, indem sie neue Arbeitsplätze schafft und den Tourismus fördert. Kunst und Kultur tragen auch zur Identität und zum Zusammenhalt einer Gesellschaft bei und können einen wichtigen Beitrag zur Integration von Migranten und zur Förderung von Toleranz und Respekt leisten.
Auf die letzten Jahre zurückblickend lässt sich sagen, dass die Finanzierung von Kultur in Deutschland seit dem Jahr 2000 insgesamt gestiegen ist, jedoch stagnierende Tendenzen zeigt. Eine höhere Finanzierung von Kunst und Kultur könnte jedoch dazu beitragen, die kulturelle Vielfalt in Deutschland zu bewahren und den sozialen Zusammenhalt zu fördern.
Jahrgang 1981 aus Straßbourg, ist als freier Journalist für verschiedene Online-Medien in ganz Europa unterwegs – Schwerpunkte sind die Bereiche Finanzen, Immobilien und Politik. Seine fachliche Expertise sammelte er als Berater für Global Player sowie Mittelständler. Fournier studierte Wirtschaft und Deutsch in Paris und Dresden. Zur Zeit lebt er im Saarland und verstärkt seit Anfang 2019 das Euro Leaders-Team.